“Ulrike, welchen Wunsch hast du für 2024?”, fragt mich ein Freund vor ein paar Tagen. Komisch, trotz Ziele-Liste und Visionboard bin ich nicht in der Lage, die Frage kurz und knackig zu beantworten. Denn wie soll ich all das, was mir wichtig ist, auf einen “Ober-Wunsch” reduzieren? Wie lautet die Headline meines Lebens?
Das Jahr 2023 war kein Sprint. Es war ein Marathon: Mein Bruder Christian stirbt plötzlich und unerwartet. Ich versuche mich und meine 89-jährige Mutter durch das Unwetter zu navigieren, was kräftezehrend ist. Drei Monate später gehen zwei langjährige Freundschaften in die Brüche. Zum Glück gelingt es mir, mich auch in emotional schwierigen Situationen meiner Arbeit zu widmen und mich auf meine Coaching-Sessions und Klienten zu fokussieren. Trotzdem leidet mein Business: Mir fehlt die Puste, mich auf Social Media zu positionieren. Meine Sichtbarkeit nimmt ab. Kundenpflege und Neukunden-Akquise liegen brach. Erst im September, als ich im Sommerloch verschwunden bin, wache ich auf. Und dann bin ich am 7. Oktober in Tel Aviv, als der Krieg ausbricht.
Mein innerer Coverflow versucht ein Wort für das zu finden, was ich mir für das neue Jahr wünsche. Je länger ich auf mein Visionboard schaue, desto klarer wird mir, wie alles zusammenhängt: Es geht um Verbundenheit.
Verbundenheit bedeutet für mich, mein Gegenüber FÜHLEN zu können. Da weder meine Mutter noch mein Vater emotional verfügbar waren, konnte ich sie als Kind nicht spüren. Und habe mich nie verbunden gefühlt. Jetzt weiß ich, dass Verbundenheit ein heiliger Wert für mich ist. Sie ist die Basisnote meiner Essenz.
Ganz gleich, was das Jahr 2024 für mich parat hält, es geht darum, Menschen um mich zu haben, mit denen ich mich verbinden kann. Denn Verbundenheit ist die Melodie meines Herzens.
Welche Melodie spielt dein Herz?