HIMMEL & ERDE.

Ich befinde mich gerade in einem Prozess des „inneren Durcheinanders“. Gefühlt hänge ich zwischen Himmel & Erde. Ich bin immer noch dabei zu begreifen, dass mein Bruder nicht mehr da ist. Mein Verstand weigert sich, die Tatsache in vollem Umfang zu realisieren – eine Schutzreaktion meiner Psyche. Offensichtlich ist so ein Schock nur in kleinen Dosen verkraftbar. Und es passiert immer noch, dass ich an manchen Tagen überfordert bin und mich die Trauer davonträgt. Dann sage ich Verabredungen ab und ziehe mich zurück. Ich nehme meine Grenzen intensiver wahr als vorher, weil ich fragiler bin. Positiv formuliert: Ich werde Wesentlicher.

Was momentan einen himmlischen Sog-Effekt auf meine Stimmung hat, ist meine bevorstehende Israel-Reise. Ich werde ab Mitte Juni für 6 Wochen in Tel Aviv leben, von dort aus remote arbeiten und ein wenig das Land bereisen. Wenn ich die Augen schließe, mir meine Kopfhörer aufsetze und mit meiner Musik in das Land & die Menschen eintauche, dann fühle ich mich frei und verbunden. Diese kindliche Vorfreude ist was ganz Wunderbares. Mein Herz wird weich und hüpft bei der Vorstellung, in wenigen Wochen vor Ort zu sein und Neues zu entdecken. 

Die Zeiten sind gerade sehr herausfordernd – für jeden von uns. Deshalb ist es wichtig, zwischendurch an die Orte zu kehren, die wir lieben, die uns Energie geben und uns zurück lieben. Meine 89-jährige Mutter sagt: „Ich möchte, dass du glücklich bist. Das ist für mich das Wichtigste“. Diese starke weise Frau hat gerade ihren Sohn verloren und lässt mich los. Wie groß ist das bitte! Ich habe ihr gezeigt, wie Video-Telefonie funktioniert, sodass wir uns sehen können und ich sie durch „meine Hood“ führen kann.

Goethe sagt: Welch eine himmlische Empfindung ist es, seinem Herzen zu folgen.

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