Meine letzte Räuberleiter ist bei einer Vielzahl meiner Abonnent:innen nicht angekommen. Die nervige Technik…! Grrr. Ich lerne in diesen Zeiten, geduldig zu sein. Alter Schwede, was ist das schwer für mich. Seit Wochen suche ich für die Sommermonate eine Bleibe in Tel Aviv. Durch ein paar Kontakte vor Ort wähnte ich mich in Sicherheit. Aber die Wohnungen, die ich haben möchte, bekomme ich nicht. Und die Wohnungen, die ich haben könnte, will ich nicht. Das erinnert mich an meine Wohnungssuche in Hamburg vor viereinhalb Jahren! Damals suchte ich nach meiner Trennung einen Ort, der mir Sicherheit und neue Kraft gibt. Aber ganz gleich, was ich mir damals anschaute, es war entweder grottenhässlich, überteuert, schlecht gelegen oder alles zusammen (also ähnlich wie jetzt ;)).
Die gute Nachricht: Zwei Wochen bevor ich 2018 aus meiner alten Wohnung raus musste, ist mein “Holy Place” plötzlich da – und zwar exakt so wie in meiner Vorstellung (gut, ich musste noch ne Küche einbauen, was nervte, aber damit konnte ich mich arrangieren). Lage, Ausstattung, Preis. Ein Lottogewinn.
Wie ist mir das seinerzeit gelungen?
Wenige Wochen vor dem Umzug ins Nirgendwo sitze ich mit meiner Freundin in einem Café und weine Rotz & Wasser, weil ich mich vom Leben benachteiligt fühle – mein Mann hat nämlich schon eine neue Wohnung und ist safe. Da sagt meine Freundin plötzlich: “Vielleicht musst du dich damit abfinden, dass du erst mal nichts findest.” BÄHM! Was für ein Schlag ins Gesicht. Und wie gut! Denn das half mir, mich neu zu kalibrieren – und die völlig verkrampfte Suche loszulassen. Loslassen bedeutet für mich nicht, dass ich die Verantwortung abgebe, mich in die Hängematte lege und darauf warte, gerettet zu werden. Loslassen bedeutet, weiter in Bewegung zu bleiben – aber eben ohne zu kämpfen.
Ich bin bereit, mich wieder vertrauensvoll auf das Leben einzulassen und zum richtigen Zeitpunkt an die richtigen Orte und zu den passenden Menschen geführt zu werden.
Denn wer loslässt, hat die Hände frei.