Es ist Silvester und ich lasse das Jahr 2021 Revue passieren. Es war herausfordernd und bereichernd – in vielerlei Hinsicht. Und es hat einiges an Kraft gekostet, weil ich mehrmals über meine eigenen Füße gestolpert bin und mich jedes Mal wieder (auf)fangen musste. Dabei habe ich viel über mich lernen dürfen. Und über das Leben.
Im letzten Jahr haben mich ein paar unliebsame alte Muster aus meiner Komfortzone gerissen. Was sich bei jedem Manöver wie Unkraut in mein System gefressen hat – das wird mir jetzt erst bewusst – ist Enttäuschung und Verbitterung.
Ist das Leben wirklich ein Kampf? Oder habe ich mich in den letzten Wochen gehen lassen? Ich bin unbemerkt in eine Art destruktives “Loch” gefallen und habe den Bullshit, den ich mir selbst erzähle, nicht mehr infrage gestellt… Bis mir meine Freundin Anja den Kopf wäscht. “Ulrike, du bist auf dem Weg in die selbsterfüllende Prophezeiung. Du hast die Wahl. Und kannst aussteigen aus dem alten Programm”. Oh Gott – wie wahr. An welcher Stelle bin ich bloß falsch abgebogen?
Nachdem ich mir mein Bullshit-Radio noch eine kleine Weile anhöre, entscheide ich neu: “So bedauernswert will ich nicht ins neue Jahr starten!” Glück ist zu 50% vorherbestimmt, sagt die Wissenschaft. 10% hängt von den äußeren Umständen ab und 40% haben wir selbst in der Hand – durch bewusstes Verhalten. Also Schluss mit Trübsal blasen und “zurück auf Glück”. Ganz egal, was mir meine Realität spiegelt, ich werde das Glück erkennen.
Mit dieser bewussten Entscheidung verlasse ich am Silvester-Morgen das Haus. Und gleich bei meinem ersten Stopp in der Juice-Bar meines Vertrauens schiebt mir ein Mitarbeiter – während ich mich noch mitten im Bestellvorgang befinde – meinen frisch zubereiteten Lieblingsdrink über’n Tresen und sagt lächelnd “hier bitte, dein Smoothie. Komm gut ins neue Jahr”.
Es ist eben manchmal das kleine Glück, das wir erkennen dürfen.
Glückauf für 2022!