#SELBSTANNAHME

Ich sitze im Zug Richtung Süden und staune. Es ist mein erster Urlaubstag. Ich sollte voller Freude sein. Vor mir liegen sieben Tage Stille & Selbstfürsorge: Yoga und Meditation mitten in der Natur. Meine Yogalehrerin sammelt mich am Ankunftsort ein, um mit mir in die Schweizer Pampa zu fahren, wo das Retreat stattfindet, an dem ich teilnehme. Eine zauberhafte Geste! Aber warum diese innere Unruhe?

Ich bin darauf konditioniert, mich um andere zu kümmern, andere zu halten und aufzufangen. Deshalb fällt mir erst jetzt auf, dass ich mich und meine Bedürfnisse in den letzten Wochen vernachlässigt habe. Ich war im Funktionsmodus. Jetzt, wo das Fremd-Kümmern wegfällt und ich für die nächsten Stunden an den Zug gefesselt bin, hole ich die Zusammenhänge langsam durch. Mein altes Verhaltensmuster hat mal wieder die Führung übernommen: Erst die anderen. Ich stelle mich hinten an. Wie gut, dass ich selbst die Macht habe eine neue Entscheidung zu treffen. „Ab heute bin ich die wichtigste Person in meinem Leben und werde gut für mich sorgen“. Die beste Nebenwirkung dabei: Wenn ich gut zu mir und in meiner Kraft bin, dann habe ich auch genug Power um andere zu stärken.

Ich sehe das Bild der 4-jährigen Ulrike vor meinem inneren Auge, die voller Neugier aufs Leben schaut. So ein kraftvolles und mutiges Wesen. Ich finde sie umwerfend. Und schon wird es langsam etwas ruhiger in mir, #SELBSTANNAHME. Mal sehen, welche Botschaften mir das Leben in den nächsten Tagen noch schickt, um mich liebevoll auf etwas hinzuweisen, das noch bearbeitet werden darf. Es wird nie langweilig… Namasté.

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